Da hat sich Johann Wolfgang von Goethe aber wirklich getäuscht. Vor allem, wenn es um das Thema Corporate Responsibility (CR) geht. Denn um die vielgepriesene gesellschaftliche Unternehmensverantwortung zu leben und diese nachhaltig im Betrieb zu verankern, bedarf es mehr als schnelles Handeln.
Glaubt man der Nachhaltigkeitsexpertin Susanne Bergius ist CR "nämlich keine zusätzliche Aktivität, sondern eine Art, das Kerngeschäft zu betreiben: umweltschonend, sozialverträglich und dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich." Es geht also darum, wie Gewinne erwirtschaftet werden - "und zwar nachhaltig". Und hier beginnt die Sache schwieriger zu werden: Demnach genügt es nicht, ein Projekt als das CR-Projekt auszuweisen. Sondern es geht ums Eingemachte, um Prozesse, Dienstleistungen - ja die ganze Wertschöpfungskette.
Wie einfach war es wohl früher, ein ehrbarer Kaufmann zu sein? Der musste nur mit sich selbst ausmachen, ob und welche guten Taten er vollbringen wollte. Und es reichte, wenn er einen Teil seines erwirtschafteten Geldes an die Armen spendete. Ohne formale Vorgaben verpflichtete er sich zum Einhalten von "Werten". Sein Handschlag war verbindlich und die Gesellschaft schenkte ihm Glauben.